Enthülltes Geheimnis

Von meinem Auge sank es wie ein Schleier,
Da ich zuerst dich fand. Mir war,
Als würd' im Tempel mir bei heil'ger Feier
Ein göttliches Geheimnis klar.
Und in die Seele kam mir tiefes Schweigen;
Mit Staunen, wie zum erstenmal,
Sah ich die hocherhabne Sonne steigen,
Des Mondes milden Dämmerstrahl.
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Erst nun ist alles, alles mir erschlossen,
Die Stimmen all von Wald und Flur
Versteh' ich nun, das Welken und das Sprossen
Der ewig waltenden Natur.
Und was der Weisen Lehren nicht gelungen,
Nur durch der Liebe Zaubermacht,
Die feur'ger redet, als mit Engelzungen,
Hast du es, fast noch Kind, vollbracht.

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TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 1. Liebesgedichte und Lieder. Enthülltes Geheimnis. Enthülltes Geheimnis. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B549-B