Sonett

Wie lieblich ruht es sich in Sommernächten,
Wenn durch das Laub, wo träumend Vögel singen,
Der Westwind rauscht, als ob auf Mondlichtschwingen
Von fernen Welten Geister Grüße brächten.
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Adele wiegt mich sanft mit ihrer Rechten,
Und, wie wir fest uns aneinander schlingen,
Umwallen uns mit schwarzen Lockenringen
Langfließend ihres Haars gelöste Flechten.
Schlaf, heil'ger Schlaf! laß deine Murmelquellen
Melodisch rauschend unser Haupt umspülen,
Und trag uns fort auf ihren Schaukelwellen
Ins Meer des Traums, daß nach dem Tag, dem schwülen,
Wir uns in seinen frischen, dämmerhellen,
Von Mondenglanz erfüllten Grotten kühlen.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Sonett. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B55B-3