8.

Auf den Feldern dumpfe Schwüle
Und verhüllter Sonnenbrand;
Durstend schmettert die Cikade,
Langsam nur mit trägem Rade
Wirft die wasserarme Mühle
Einzle Tropfen an den Strand.
Wetterschwere Lüfte brüten
Ueberm regungslosen See;
Tiefre Klagelaute schallen
Aus der Brust der Nachtigallen,
In den Kelchen, in den Blüten
Duftet ein geheimes Weh.
Fiebernd schmachtet, schlummertrunken,
Aber schlaflos doch, die Flur;
Unstet zucken Flammenblitze
Um der Wetterstangen Spitze;
In ihr finstres Selbst versunken
Liegt die träumende Natur.
Komm, Gewittersturm, entlade
Den verhaltnen Erdenschmerz;
[174]
Deinem Donner, deinem Regen
Lechzt, was Leben hat, entgegen;
Durstend schmettert die Cikade,
Aber durst'ger ist mein Herz!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 1. Liebesgedichte und Lieder. Lieder der Trauer. 8. [Auf den Feldern dumpfe Schwüle]. 8. [Auf den Feldern dumpfe Schwüle]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B656-5