3.

Einst sagt ein Mädchen aus Lüthorst, sie wolle in den Erdpfuhl springen und zum Andenken ihre Pantoffeln da stehen lassen, die Leute möchten nur Acht darauf geben, ob etwas weißes aufs Wasser käme; geschähe dieß, so sollten sie nur ruhig stehen bleiben, kämen aber zwei Blutstropfen aufs Wasser, dann sollten sie aufs schnellste davon laufen. Als sie hineingesprungen ist, kommen zwei Blutstropfen auf das Wasser; da eilen die Leute schnell fort bis auf den Teichbrink, wo sie nicht mehr weiter können. Aus dem Wasser kommt nun ein Haken ihnen nach, der will sie ins Wasser ziehen; allmählich wird aber aus dem Haken ein Hund, das ist der Teufel gewesen; doch ist dieser wieder zurückgelaufen. Dann kommt eine Stimme aus dem Erdpfuhle, die sagt: unten in der Tiefe wäre eine schöne Stube, und darin ein goldener Tisch und ein goldener Haspel; an dem Tische aber säße eine weiße Jungfrau, und ein großer Hund wäre mit einer Kette an dem Tische »festgebannt.« Ein Mensch, der noch nichts Böses gethan hätte, ließ sich die Stimme weiter vernehmen, könne die weiße Jungfrau erlösen und werde dafür große Schätze bekommen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 73. Der Erdpfuhl bei Lüthorst. 3. [Einst sagt ein Mädchen aus Lüthorst, sie wolle in den Erdpfuhl]. 3. [Einst sagt ein Mädchen aus Lüthorst, sie wolle in den Erdpfuhl]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B8D4-A