22. Der Riese und der Zwerg.

Einen Zwerg, der sich am Wege niedergesetzt hatte, belästigten die Fliegen sehr. Sieben saßen auf einmal auf seinem einen Knie, da schlug er zu und schlug sie alle sieben todt. Voll Freude darüber schrieb er an seine Mütze: »ich bin ein Herr von großer Macht, ich habe sieben geschlagen mit einem Schlag.« Er blieb noch länger da sitzen und schlief endlich ein. Nun kam ein Riese daher gegangen, der trug eine große eherne Stange in der Hand. Als der den Zwerg erblickte, dachte er bei sich: »den will ich überschlucken.« Wie er aber näher kam und las, was an der Mütze geschrieben stand, machte er, daß er fort kam. Er that einen gewaltigen Sprung, stürzte dabei und brach ein Bein. Von dem Krachen, welches durch seinen Fall entstand, war der Zwerg aufgewacht. Der Riese aber fing an zu schreien und um Hülfe zu rufen. »Bitte, hilf,« rief er dem Zwerge zu, »du sollst auch mein bester Bruder sein.« Da ging der Zwerg hin und holte Hülfe. Sieben Zwerge trugen den Riesen zur Stadt, wo sein Bein wieder geheilt wurde.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. B. Märchen. 22. Der Riese und der Zwerg. 22. Der Riese und der Zwerg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BAD5-7