8.

Auf dem Kehrwiederthurm in Hildesheim saß viele hundert Jahre lang ein Gespenst, das hieß Schaper-Johann und konnte nimmer hinkommen, wo Gott etwas zu thun hat. Die Leute, die in der Nähe des Thurmes wohnten, hatten von Schaper-Johann viel zu leiden; besonders störte er die nächtliche Ruhe dadurch, daß er den Mädchen und Frauen immer die Bettdecken wegriß. Als er es nun gar zu arg machte, ging eine fromme Frau zum Pater Patricius und bat ihn, daß er den Geist bannen möchte. Dieser ging ihm denn auch bald so mit dem Weihwedel zu Leibe, daß er vor Angst und Schrecken keinen Ausweg finden konnte, sondern in seinem weißen Schäferrocke mitten durch das Thurmdach fuhr. Seit der Zeit können die Frauen und Mädchen am Kehrwieder ruhig schlafen.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 240. Gebannte Geister. 8. [Auf dem Kehrwiederthurm in Hildesheim saß viele hundert Jahre lang]. 8. [Auf dem Kehrwiederthurm in Hildesheim saß viele hundert Jahre lang]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BBE5-E