Soldaten-Morgenlied

1813.


An Friedrich Baron de la Motte Fouqué.


N.d.W.: Auf auf zum wackern Jagen.


Erhebt euch von der Erde,
Ihr Schläfer aus der Ruh';
Schon wiehern uns die Pferde
Den guten Morgen zu.
Die lieben Waffen glänzen
So hell im Morgenroth,
Man träumt von Siegeskränzen,
Man denkt auch an den Tod.
Du reicher Gott in Gnaden,
Schau' her vom blauen Zelt;
Du selbst hast uns geladen
In dieses Waffenfeld.
Laß uns vor dir bestehen,
Und gib uns heute Sieg;
Die Christenbanner wehen,
Dein ist, o Herr! der Krieg.
[99]
Ein Morgen soll noch kommen,
Ein Morgen mild und klar;
Sein harren alle Frommen,
Ihn schaut der Engel Schaar.
Bald scheint er sonder Hülle
Auf jeden deutschen Mann,
O brich, du Tag der Fülle,
Du Freiheitstag brich an!
Dann klang von allen Thürmen,
Und Klang aus jeder Brust,
Und Ruhe nach den Stürmen
Und Lieb' und Lebenslust.
Es schallt auf allen Wegen
Dann frohes Siegsgeschrei –
Und wir, ihr wackern Degen,
Wir waren auch dabei!

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TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Zweite Abtheilung. Vaterland. Soldaten-Morgenlied. Soldaten-Morgenlied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C32D-B