[124] An einen Herrn

Bist noch immer nicht erwacht?
Und es hat so hell geklungen
Stahl, von Männerhand geschwungen,
In der finstern Nacht.
Bist noch immer nicht erwacht?
Ketten klirrten kühn zerbrochen,
Und im Wetter hat gesprochen
Gottes heil'ge Macht.
Bist noch immer nicht erwacht?
Schau den Freiheitstag sich röthen,
Alle Völker stehn und beten
In der Rüstung Pracht.
Bist noch immer nicht erwacht?
Deine Ahnen rufen Wehe!
Geister schreiten von der Höhe
Für den Enkel in die Schlacht.
Bist noch immer nicht erwacht?
Satan harrt – ein Fürst der Sklaven –
Hat auch, daß sie wärmer schlafen,
Flammen angefacht.
Bist noch immer nicht erwacht?
Mögen denn dich furchtbar wecken
Des Gerichtes bleiche Schrecken
In der letzten Nacht.

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TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Zweite Abtheilung. Vaterland. An einen Herrn. An einen Herrn. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C4B3-6