Das Bergschloß

Baden-Baden 1814.


Da droben auf jenem Berge,
Da stehet ein altes Haus,
Es schreiten zu Nacht und am Mittag
Viel Rittergestalten heraus.
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Die weilten in herrlichen Tagen
Hier fröhlich am gastlichen Herd,
Sie haben viel Schlachten geschlagen,
Sie haben viel Becher geleert.
Das alles ist leider! vorüber,
In Trümmern das alte Thor;
Wer rufet aus Schutt und aus Grüften
Die mächtige Zeit uns hervor?
Und mag sie sich nimmer erheben,
Und hält sie der ewige Neid,
Wir wollen aufs Neue sie leben,
Die alte, die selige Zeit.
Wir sind hier zusammengekommen
Und sprengen den köstlichsten Wein,
Zum Wohnsitz der Freien und Frommen
Das Erbtheil der Deutschen zu weihn.
Sieh' Bürger und Ritter aufs Neue
Erheben zum Schwure die Hand.
Wir meinen's recht in der Treue,
Du liebes, du heiliges Land!

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TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Zweite Abtheilung. Vaterland. Das Bergschloß. Das Bergschloß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C4D6-7