[333] An Doris

Wenn gern die Cither deiner Finger Schlägen
Gehorcht, und Lieder deinem Mund' entgleiten,
Scheint Wohllaut so mit Schönheit wettzustreiten,
Daß ich nicht weiß, was mächt'ger kann bewegen.
Blind wie das Recht, müßt' ich die Stimme wägen,
Auf daß die Augen nicht das Ohr mißleiten.
Doch deine Töne locken schon vom weiten
Des Hörers Blicke deinem Blick entgegen.
Beglücktes Holz, das dir im Arme weilend,
Von dir berührt, von deinem Reiz beseelet,
Beredt erwiedernd, Laut mit Laut vermählet!
Doch glücklicher, wer, dem Gesang voreilend,
Den Hauch all dieser lieblichen Accente
Auf deinen Rosenlippen suchen könnte!

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. An Doris. An Doris. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D2E2-9