[173] Die Nebenbuhlerinnen

August 1841.


Zwei Musen stritten sich um den Besitz
Charlottens, und Thalia sprach zur Schwester:
Was gleicht an Anmuth ihrem heitern Witz?
Mein ist sie; und ich halte sie nur fester,
Je mehr du sie verlockst zu deinem Thronensitz. –
Melpomene begann: Ich ruf' herbei, als Richter,
Den großen Britten, alle hohen Dichter.
Wer sah nicht in der herrlichen Gestalt
Der Leidenschaften Sturm, des Schicksals Allgewalt?
Wer weiht nicht, wenn sie klagt, ihr gern den Thau der Thränen,
Und fühlet süßen Gram und ein unnennbar Sehnen? –
Die Freundschaft trat hinzu, und flüsterte zu ihr:
Charlotte, hör' auch mich! Ich weile still bei dir.
Ja! deinem Genius wird jeder Zauber glücken;
Doch sei du selbst! du wirst mich mehr entzücken.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Vermischte Gedichte. Die Nebenbuhlerinnen. Die Nebenbuhlerinnen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D47B-5