[139] 9.
An denselben

Du Theurer, dem ich dieses Lied gesendet,
Muß ich dich selbst schon suchen bei den Todten?
Zur Todtenfeier hab' ich dich entboten:
Nun werd' ein Todtenopfer dir gespendet.
Wer sich zu ferner Lieben Heimat wendet,
Dem wird gar mancher zarte Gruß geboten;
So find' in dir mein Sehnen einen Boten,
Wenn je mein Herz dir liebend sich verpfändet.
Sag' ihr: – doch in der Sprache jener Sphären
Verstummt der Laut des Schmerzen, den ich meine,
Und diese Trauer läßt sich dort nicht nennen.
O könntest du den Perlenschmuck der Zähren
Ihr bringen, die ich ihr und dir nun weine!
Für wen sie fließen, weiß ich nicht zu trennen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Vermischte Gedichte. Todten-Opfer. 9. An denselben. 9. An denselben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D531-1