[374] An Bürgers Schatten

Mein erster Meister in der Kunst der Lieder,
Der über mich, als meiner Jugend Morgen
Noch meinen Namen schüchtern hielt verborgen,
Der Weihung Wort sprach, väterlich und bieder!
Den deutschen Volksgesang erschufst du wieder,
Und durftest nicht gelehrte Weisen borgen;
Doch Müh, verworr'ne Leidenschaften, Sorgen,
Sie drückten früh dein krankend Leben nieder.
Zürnst du, daß ich zu männlich strenger Sichtung
Des reinen Golds von minder edlen Erzen
An deines Geists Gepräge mich entschloßen?
In dumpfen Tagen schien der Quell der Dichtung
Dir schon versiegt; er hat sich neu ergoßen,
Doch tragen wir dein wackres Thun im Herzen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. An Bürgers Schatten. An Bürgers Schatten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D544-8