Die Weltseele

1800


Vom trüben Schlaf erwacht zu lichtem Denken,
Hat sich der Mensch zum Himmel aufgerichtet,
Kann nun, wo träge Furcht ihn sonst vernichtet,
Die Wunder des Bewußtseins schaffend denken.
Zum ersten Lohn, den ihm die Götter schenken,
Daß innre Kraft den innern Streit geschlichtet,
Vernimmt er, was vom Äther sie gedichtet,
Und will mit Liebe sich ins Lichtmeer senken.
Wie dennoch eins die Kraft in allen Schranken,
Und leichter Äther mächt'ger als die Masse;
Das lebt und brennt in solchem kühnen Streben!
Es sinnt der Geist, wie er das Ew'ge fasse;
In toter Bildung sieht er Täuschung schwanken,
Das innre Wesen blitzt im freien Leben.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Kunstgedichte. Die Weltseele. Die Weltseele. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D694-A