An Camoens

Wo Indiens Sonne trunknen Duft den Winden
Ausstreut, gedachtest du der hohen Kunden,
Wie Gama einst der Thetis sich verbunden,
Wolltest der Helden Haupt mit Ruhm umwinden.
O weh uns Armen, irdisch ewig Blinden;
Kaum war dein Lied dem wilden Meer entwunden,
Sahst du von Alter, Sorge, Gram gebunden,
Den letzten König deines Volks verschwinden.
Wollust haucht in dem Liede, Seel' entraubend,
Frohlockend kommt der Helden Schiff geflogen,
Tief unten braust ein Strom verborgner Klagen.
Sei, Camoëns, denn mein Vorbild! Laß mich's wagen
Des deutschen Ruhms Urkunde aus den Wogen
Empor zu halten, an die Rettung glaubend.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Kunstgedichte. An Camoens. An Camoens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D78F-0