27.

Einmal führte sie der Weg vor einem Wirthshause vorbey, in welchem gerauft wurde. Petrus bat den Herrn, hineinzugehen und Frieden zu machen, und als es der Herrn ablehnte, ging er allein hin und forderte in dem Lärmen mit gewaltiger Stimme zur Ruhe auf. Die Bursche aber, ihres Streites vergessend, fuhren über den Friedensapostel her und es hagelte Schläge auf ihn. [308] Da zog er sein Schwert, schlug einem der Vordersten den Kopf ab und lief dann zu Unserm Herrn hinaus. Der Herr aber sagte: »Geh gleich wieder zurück und setze dem Menschen, den du umgebracht, seinen Kopf wieder auf. Mit einem Todschläger will ich keine Gemeinschaft haben.« Nun mußte Petrus, wenn auch ungerne und voll Furcht, wieder zurück: er hob schnell den Kopf auf und weil die Raufer schon auf ihn anstürmten, warf er ihn schnell auf den Leichnam hin und lief zurück in den Schutz des Herrn. Dieser frug: »Petrus, hast du gethan, wie ich dir gesagt?« – Da bekannte er, »daß er nicht Zeit gehabt, den Kopf ordentlich auf den Rumpf zu setzen; er stehe verkehrt, das Gesicht nach hinten; das mache aber nichts, denn der Kerl sey ein Sailer, der bey der Arbeit ohnehin immer rückwärts gehe: nun brauche er doch nicht mehr umzuschauen.« Konersreut.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Vierzehntes Buch. Himmel. 4. Unser lieber Herr und St. Petrus. 27. [Einmal führte sie der Weg vor einem Wirthshause vorbey, in welchem]. 27. [Einmal führte sie der Weg vor einem Wirthshause vorbey, in welchem]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DA5E-4