10.
Eine große Sorgfalt wird auch darauf verwendet, daß die Leiche nicht aufschwelle und übergehe. Zu diesem Zwecke legt man ihr einen Bügelstahl auf die Brust, Falkenstein, oder ein Feuereisen auf den Bauch, Rötz, und stellt unter das Sterbebrett kaltes Wasser mit einem Stein darin, welches zu Thal zieht. Doch ist es nicht die Schwere, sondern die Kraft des[246] Stahles, welche die Leiche zusammenhält. Merkwürdiger Weise wird an manchen Orten statt des Feuereisens eine Scheere, mit dem geöffneten Kreuze gegen das Angesicht zugekehrt, auf die Leiche gelegt. Gefrees. Um Hambach ist es eine Schafscheere. Ob dieses etwa auf die heidnische Sitte deutet, dem Toden Nägel an Händen und Füssen abzuschneiden, damit das Todenschiff nicht voll, und somit das Ende der Welt hinausgerückt werde? Hat etwa jeder der Besuche die Pflicht gehabt, an den Nägeln zu schneiden?