§. 24. Salomo und der Teufel.

Salomon wollte dem Teufel nicht glauben, daß, was zusammengehört, zusammenmuß, d.h. daß die Ehen zum voraus bestimmt seyen. Der weise König aber unterhielt grosse Waisenhäuser und übergab daraus dem Teufel, der ihm unterthan war, ein Mädchen mit dem Auftrage, sie auf eine unbewohnte Insel im Meere zu bringen und dort zu bewachen: das Essen könne er aus der Hofküche holen. Da führte der Teufel das Mädchen hinaus und baute ihr, die ganz nackt war, ein artiges Häuschen auf einen Baum und wartete ihrer nach Pflicht. Als sie aber mannbar wurde geschah es, daß ein Schiff an der Küste scheiterte und sich nur der Herr desselben retten konnte. Als dieser das Häuschen sah, stieg er auf den Baum, ward aber von dem Mädchen abgetrieben. Da kleidete er sich wie sie war und wurde nun eingelassen, und Beyde lebten nun zusammen wie Mann und Weib und bekamen nach und nach drey Kinder. Der Koch aber beschwerte sich bey Salomo, daß er dem Teufel seit geraumer Zeit nicht genug Essen reichen könne. Ließ also der König den Teufel kommen. Der aber fuhr statt der Antwort ab und holte das Häuschen, und stellte es mit seinem Inhalte zu Füssen seines Herren. So hatte er seinen Ausspruch bewiesen [91] und es heißt noch jetzt: »Wer zusammengehört, muß zusammen, und sollte sie der Teufel auf seinem Schubkarren zusammen fahren.« O. Bernried.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Erster Abschnitt. 2. Teufel. 24. Salomo und der Teufel. 24. Salomo und der Teufel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DC48-4