2.

Am Kirchweihsamstag in Neubäu sah man eine Weberin, die im Verdachte der Hexenkunst stand, den Drachen im Schwarzenwührberge bestellen. Kaum war sie zu Hause, so kam er in Gestalt einer rothen flügellosen Schlange so groß wie ein Wischbaum über den Kamin des Häuschens dieser Frau und fuhr sich ringelnd hinein. Nach langem Verweilen sah man ihn wieder herausfahren; er hatte ihr Schmalz zum Küchelbacken gebracht.

Dieses Weib betete nie, machte kein Kreuz, konnte Niemanden in die Augen schauen, ward in der Beichte [395] auch niemals losgesprochen. Sie ging nur Nachts um Futter. Immer verkaufte sie Schmalz, und hatte doch nur Eine Kuh. Dieses Schmalz ergab dem Käufer nicht. Auf dem Miste vor ihrem Hause sah man gar oft von jenen Fladen, gelblich weiß und in der Größe hölzerner Teller, welche der Drache speyen soll, als Ueberreste seines Raubes.

Wo man solche Fladen sieht, geht es nicht recht zu.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 13. Der Drache. 3.. 2. [Am Kirchweihsamstag in Neubäu sah man eine Weberin, die im Verdachte]. 2. [Am Kirchweihsamstag in Neubäu sah man eine Weberin, die im Verdachte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DD53-2