3.

In Eschelkam stand ein Küfnergeselle mit einem Mädchen in trautem Verhältniß; er mußte auf die Wanderschaft, bat daher das Mädchen um ein Andenken, und wäre es auch nur ein Haar von ihrem Haupte. Sie hatte aber gehört, man solle kein Haar hergeben, wollte indessen doch die Bitte nicht abschlagen und ging hinaus, um aus dem Milchsiebchen ein Haar zu nehmen, wofür sie ein golden Ringlein erhielt.

Es waren etwa drey Tage verstrichen, als sie eine unendliche Sehnsucht nach dem Geliebten ergriff: es war ihr, als sollte sie zum Fenster hinaus. – Auf einmal sah sie das Milchsiebchen zur Thüre hereinkommen und [132] zum Fenster hinausfliegen. Nun kam sie zur Ruhe. Der Geliebte aber wartete in einem entfernten Dorfe des Mädchens; statt dessen flog ihm das Siebchen zu. – Später gestand er, wie er zu einer Hexe gegangen sey und das Haar habe besprechen lassen, daß wer es getragen, ihm nachlaufen müsse. Neubäu.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Zweites Buch. Die Braut. 29. Liebeszauber. 2. Sudzauber. 3. [In Eschelkam stand ein Küfnergeselle mit einem Mädchen in trautem]. 3. [In Eschelkam stand ein Küfnergeselle mit einem Mädchen in trautem]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DE57-0