4.

Einer von Breitenwün bey Velburg ging Nachts ziemlich angetrunken vom Jahrmarkte heim. Auf dem Wege hüpften Lichtlein vor ihm einher, und besonders drey hielten sich ganz in seiner Nähe und umtanzten ihn, weßhalb er ihnen zurief: »Wenn ihr mir leuchtet, daß ich heimfinde, bekommt jedes einen Thaler.«

[100] Freudiger hüpften die Lichter vor ihm her; bis der Mann an seinem Dorfe war. Da sagte er: »So jetzt könnt ihr wieder heim, ich brauche euch nicht mehr.« – Die Lichtlein aber gingen nicht heim, sondern stets vor ihm her, bis zum Hause und von da in die Stube, und leuchteten dem Bauer in das Bett, und leuchteten so lange bis er einschlief. Und so geschah es jede Nacht und wie es dunkelte, waren sie um ihn. Nun baute er eine Kapelle am Dorfe und stiftete ein ewiges Licht. So wie dieses das erstemal brannte, liessen sich die Lichtlein nicht mehr sehen. – Das Kapellchen steht heut zu Tage noch, aber das ewige Licht ist ausgegangen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Achtes Buch. Licht und Feuer. 3. Feuergeister. 19. Irrlichter. 4. [Einer von Breitenwün bey Velburg ging Nachts ziemlich angetrunken]. 4. [Einer von Breitenwün bey Velburg ging Nachts ziemlich angetrunken]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DF43-3