4.

Ein Bauer, sehr verschuldet, dachte – als er seines Elendes kein Ende wußte – wenn nur der Teufel kommen und ihm helfen wollte: und der Teufel kam in der Nacht und der Bauer versprach ihm die ersten drey Buben, die ihm geboren würden; doch dürfe er sie nicht eher holen, als bis der dritte auf der Welt sey; auch müsse er ihm sechs Tage vorher noch Meldung thun.

Einmal arbeitete der reich gewordene, glücklich verheiratete Bauer Nachts im Stalle; da erschien der Teufel und meldete ihm, daß er in sechs Tagen kommen werde: sein Weib werde heute noch mit dem dritten Knaben entbinden.

Der Vater, voll Verzweiflung, vertraute sich der Hebamme. Diese tröstete ihn und zündete in der sechsten Nacht eine geweihte Kerze an, und zeichnete einen Kreis auf den Boden, in den sie sich mit den drey Kindern setzte. Wie nun der Teufel richtig kam, schnitt sie jedem der Knaben eine Locke vom Haupte und warf [65] sie dem Bösen zu; sie brannten. Unwillig zog der Teufel ab. Neustadt.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Erster Abschnitt. 2. Teufel. 14. Dem Teufel das Kind im Mutterleibe verschreiben. 4. [Ein Bauer, sehr verschuldet, dachte - als er seines Elendes kein]. 4. [Ein Bauer, sehr verschuldet, dachte - als er seines Elendes kein]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E030-A