4.

Aus einem offenen Brunnen, in welchen der Mond sich spiegelt, soll man nicht trinken; man könnte den Mond mithineintrinken. Zu Fronau wollte ein Mädchen vom Monde, den sie sich auf diese Weise hineingetrunken, schwanger seyn. – Man soll auch nicht da Wasser schöpfen, wo der Mond sich spiegelt: man schöpft sonst den Mond mit. Die Mädchen giessen das so geschöpfte Wasser wieder aus, und holen es lieber an anderer, dunkler Stelle.

Einen Dirn holte zum Einmachen des Brodes Wasser aus dem mondbeleuchteten Brunnen. Als sie gebacken und eingeschossen hatte, da ist der Mühlbach abgerissen, durch den Backofen gedrungen und hat gerade jenen Laib hinausgeflötzt, in welchen der Mond hineingebacken war. Wie nun der Laib einige Zeit auf dem Wasser daherschwam, erweichte der Taig und der Mond schaute [63] heraus. Sogleich entstand starker Nebel und hob den Mond wieder an den Himmel. Neuenhammer.

Wer im Mondlicht badet, wird vom Mond betrogen und ertrinkt. Ebendort.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Achtes Buch. Licht und Feuer. 1. Gestirne. 4. Mond. 4. [Aus einem offenen Brunnen, in welchen der Mond sich spiegelt, soll]. 4. [Aus einem offenen Brunnen, in welchen der Mond sich spiegelt, soll]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E03B-3