3.

Wieder ein Schneidergeselle von Wunsiedel hatte den Bund mit dem Teufel. Einst fuhr er nach Ebnat herein. Auf dem Berge angelangt, sagt er zu seinen Gefährten: »Heute will ich Denen in Ebnat einen Schrecken machen.« Es war ein heiterer Tag. Aber kaum waren sie hundert Schritte gefahren, so erhob sich ein fürchterliches Wetter mit gewaltigem Sturmwind, der die Dächer abdeckte und die Bäume ausriß. – Derselbe konnte auch durch Mauern und ganze Häuser gehen und hatte immer Geld zu Branntwein; es waren drey Groschenstücke, welche immer wieder in seine Tasche zurückkehrten. Wenn er trank, verzehrte er auch das Glas: er kaute es, wie ein Stücklein Brod. – Am Fronleichnamstage führten ihn ihrer Viere mit dem Umgang; bey jedem Segen, der ertheilt wurde, begann er fürchterlich sich zu winden und schwarz anzulaufen. Doch hielt er aus, und der Bund war gelöst und er kehrte sich wieder zum Christentume.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Erster Abschnitt. 2. Teufel. 13. Teufelsbündniß. 3. [Wieder ein Schneidergeselle von Wunsiedel hatte den Bund mit dem]. 3. [Wieder ein Schneidergeselle von Wunsiedel hatte den Bund mit dem]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E248-8