§. 24. Augen.

1.

Steht der Rothhaarige beym Volke in sehr schlechtem Ansehen, so der Einäugige in noch üblerem Rufe. »Oiñauggada Spitzbou« ist sein Ehrenname.

Wer einen Wurm, Wurmdreckl, eine Wern, ein Wernalöchl im Auge hat, schaut mit dem kranken Auge durch das Nastloch eines Spahns oder Brettes, und spricht dazu: »Binkenlöcherl, vertreib mir mein Wernlöcherl!« – Eine Binke heißt nämlich der Ast eines Brettes, der gewöhnlich später herausfällt. Zu dem dreymaligen Spruch betet man ebensoviele V.U. und A.M. Waldmünchen.

Weiber schauen durch ihren Ehering, in Gottes Namen. Neuenhammer.

Ist Einem Etwas in's Auge gefallen, so muß man[239] mit dem flachen Rücken der anderen Hand darüber fahren und dazu sagen: »Wollte lieber, es wäre mir in den H ... hineingefallen,« – und zwar dreymal. Das viertemal nimmt man den Zipfel seines Kleides oder Schurzes oder sonst eines Tuches und wischt das Auge mit den Worten aus: »Wollte lieber, es wäre mir hineingefallen!« Dann ist es schon heraus. Neuenhammer.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Dritter Abschnitt. 2. Aberglaube. 24. Augen. 1. [Steht der Rothhaarige beym Volke in sehr schlechtem Ansehen, so]. 1. [Steht der Rothhaarige beym Volke in sehr schlechtem Ansehen, so]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E316-0