13.

Im Rottthale begleiten die Armen den Zug bis an das Wirthshaus und bleiben davor stehen. Während des Mahles wird ihnen dann Weckenbrod durch das Fenster hinausgeworfen, oft mehrere Körbe voll.

Die Hochzeiterin läßt sie beym Bäcker backen und den Armen vertheilen, damit ihr das Brod in der Ehe nicht ausgehe. Geräth das Brod, ist es ein gutes Zeichen für die Ehe. Der Sauerteig hierzu darf nicht von der Hochzeiterin kommen, sondern muß entlehnt werden bey Nachbarinen. Es darf erst beym Auswerfen gezählt werden: die gleiche Zahl derselben deutet auf Glück. Der letzte Wecken, der hinabfällt, muß der größte seyn, damit es ihr am Brodbacken nicht fehle. – Zu Tiefenbach wird an diesem Tage in dem Hause der Braut und [98] des Bräutigams zu gleichem Zwecke Brod vertheilt, damit die armen Leute für das Glück der Ehe beten. Aber auch die Gäste schicken in das neue Haus Brod, damit es nicht ausgehe im Jahre. Ursheim.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Zweites Buch. Die Braut. 19. Das Mahl. 13. [Im Rottthale begleiten die Armen den Zug bis an das Wirthshaus]. 13. [Im Rottthale begleiten die Armen den Zug bis an das Wirthshaus]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E3FB-C