8.

Der Zug geht in großem Staate vorwärts. – In vollem Schmucke sitzt die Braut vor dem Spinnrade auf dem Wagen: meistens aber geht sie zu Fuß neben oder hinter demselben und statt ihrer sitzt eine Frauensperson oben, bey Velburg »Schluderfud« genannt, sey es die Taufdod, oder die Mutter, oder die Näberin, »Naderin,« welche ein oder zwey Körbchen oder bey längerem Wege eine Kürm vor sich hat, aus denen sie der links und rechts herlaufenden Dorfjugend Kücheln auf die Rappel wirft. Die Buben balgen sich dabey zum Umbringen. Hambach. Hier herrscht außerdem noch der unschöne Gebrauch, daß in die Kücheln die Nägel gebacken werden, die man der Braut und den Leuten im Hause an Händen und Füßen abgeschnitten hat, damit die Braut nicht Zeitlang habe nach Hause und es ihr gut gehe in der Ehe.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Zweites Buch. Die Braut. 8. Der Kammerwagen. 8. [Der Zug geht in großem Staate vorwärts. - In vollem Schmucke sitzt]. 8. [Der Zug geht in großem Staate vorwärts. - In vollem Schmucke sitzt]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E510-C