6.
Sonst zeigten sich die Geister aller Orten, nun hat sie der Papst gebannt und so erscheinen sie selten. Dochdie Zeit des Bannes läuft bald ab. Sollte man nicht vermeynen, es wäre eine eigene Ahnung im Volke, welche Künftiges voraus erkennen läßt? Der Verkehr mit den Geistern wird jetzt äusserst rege und ganz nach den Gesetzen einer eigenen Wissenschaft betrieben, und es gibt Menschen, welche lieber mit den klopfenden Tischgeistern in Verbindung treten und auf ihre räthselhaften Orakel hören, als mit dem geoffenbarten Worte Gottes sich bekannt machen wollen. Allerwärts hört man von Spuckgeistern. Doch ist ein grosser Unterschied gegen früher. Die Gelehrten vom Fache zwar ignoriren ihr Erscheinen, wie früher, so auch jetzt: was sie nicht anerkennen, eristirt nicht: quod non in actis, non in mundo. Derweil läuft Neugier und Verkehrtheit den Geistern nach und sucht sie auf. Was [104] früher gemieden, weil gefürchtet, verbannt, vertragen wurde, an das ergeht jetzt höfliche Einladung, sich zu zeigen, die Gesellschaft der Menschen ihrer unterhaltenden Gegenwart zu würdigen. Der Waizen blüht.
Dieser oben genannte Bann erfolgte unter Napoleon für eine gewisse Frist; damit sind auch alle dessen Helfer und Helfershelfer in Bann gerathen und alle ihre Schätze, so daß sie der Deutsche (sic) nicht mehr findet. Erst wenn die Geister wieder umgehen, wird eine gute Zeit kommen, wie nach jenem Banne, der in uralten Zeiten einmal schon vom Pabste auf dieselben gelegt war. Bärnau. Seit die Klöster aufgehoben sind, ist die Geistlichkeit gesperrt und darf nicht mehr Teufel und Anhang noch Zauber bannen. Neuenhammer.