[127] §. 10. Meineid.

Zwey von Schnaittenbach stritten um einen Wald. Ein dritter schwur einen falschen Eid und erhielt dafür vom Sieger Eisen auf seinen Wagen. Nach seinem Tode ging der Meineidige um und plagte die Hühner in der Steige. Man ließ einen Jesuwiter kommen, der ihn überlas. Da flog der Geist als schwarze Henne über den nahen Weiher in den Wald. Ruhig las der Priester weiter, und allgemach kam der Geist wieder heran und in den aufgespralten Ranzen hinein, den der Jesuwiter sogleich zusammenzog. Nun aber blähte er sich fürchterlich auf und der Mann Gottes schlägt ihn mit seiner Ruthe zusammen wie eine Masche. Auf den Weiherdamm hinausgefahren bat er, ihn auf den Dockenschlegel zu setzen: umsonst: man hätte ja vor seiner Schwere den Weiher nicht mehr ablassen können. Auch das ward ihm verweigert, sich jedes Jahr auf einen halben Tag auszufiedern. In die tiefste Brüll ward er versenkt.

Bey Bärnau hatte auch Einer falsch geschworen. Wie er als Leiche hinausgetragen wurde, sah er oben zum Fenster heraus. Darauf ging er um, verführte die Leute, hugelte ihnen auf: so vertrug man ihn in die Lohe.