§. 2. Brunnen.

1.

Von Michaeli bis Georgi oder Walburgi soll man aus keinem offenen Brunnen trinken, denn während dieser ganzen Zeit sind sie vergiftet, weil die Kröte nicht darin sitzt, welche in der schönen Jahreszeit alles Gift an sich zieht. Nur jener Brunnen ist heil, in welchem eine Kröte sich aufhält. Rötz.

Will man es aber doch nicht unterlassen, in dieser geschlossenen Zeit zu trinken, so werfe man vorerstdrey [171] Brosamen hinein, damit das Wasser nicht krank mache, der Trunk nicht schade – Ebnat – oder man blase zuvor dreymal hinein, damit das Ungeziefer auf dem Boden und giftige Stoffe nicht schaden. Neustadt.

Aus unverdeckten Brunnen soll man auch Tags nach einer Raubnacht nicht trinken, bis das alte Wasser abgelaufen ist: denn es ist mit Gift überdeckt; verschmähen es doch die Thiere, um diese Zeiten zu trinken! Man schöpfte daher sonst auf dem Lande die Brunnen lieber ganz aus. Amberg.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Zehntes Buch. Wasser. 1. Das Element des Wassers. 2. Brunnen. 1. [Von Michaeli bis Georgi oder Walburgi soll man aus keinem offenen]. 1. [Von Michaeli bis Georgi oder Walburgi soll man aus keinem offenen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E73E-1