4.

Unweit Voitenthann, auf breiter baumloser Fläche, zwischen zwey Weihern, ist der Himmelstein, ein Granitblock, walzenförmig, zum Theil in die Erde gesunken und etwa 20 Fuß hoch noch emporragend. Oben befindet sich in der Platte am Rande eine Mulde eingeschnitten, etwa 3 Fuß lang, in der Mitte 1/2 Fuß tief, von welcher ein Ausschnitt ausgeht, groß genug, daß ein Mensch darin liegen mag. In der Mulde haben einst die Riesen ihre Suppe gekocht, in dem Ausschnitte gleich in einem Bette geschlafen. Zur Platte führen grosse Felsenblöcke wie Stufen hinauf; hier versammeln sich die Hexen in der Walburginacht; hier geht auch ein schwarzer Pudel um.

In nordwestlicher Richtung davon, aber ganz nahe, liegen drey kleine Teiche, Himmelteiche, in südwestlicher [245] dagegen ein Granitfels, das alte Pferd genannt, auf einem Hügel. Der Stein ist wie ein Kinderpferd gestaltet, oben schmal, unten breit, mit einem Fußtritt zum Hinaufsteigen: sitzt man droben, in einer Mulde, wie bey einem zugerittenen Pferde, so dienen statt der Steigbügel wieder zwey eingehauene Fußtritte; doch ist es ohne Kopf. Unter ihm liegt der Riese begraben, der auf ihm saß.

Um das alte Pferd liegen noch mehrere formlose, zum Theil mit Aushöhlungen versehene Steine, darunter einer, »das junge Pferd« genannt, auf dem der Sohn des Riesen, der kleine Riese, ritt, unter dem er begraben ist.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Eilftes Buch. Erde. 1. Berge. 4. Felsen und Steine. 4. [Unweit Voitenthann, auf breiter baumloser Fläche, zwischen zwey]. 4. [Unweit Voitenthann, auf breiter baumloser Fläche, zwischen zwey]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E7B3-A