§. 38. Hirschau.

In der Nähe von Hirschau befindet sich das Kühloch, ein Abgrund; wirft man einen Stein hinab, hört man ihn nicht fallen; hier stand früher eine Burg. Noch sieht man an heiligen Zeiten drey Jungfrauen auf drey Haufen Geldes sitzen. Kommt ein Mensch zu ihnen hin, will ihn jede zu ihrem Haufen haben. Da nun alle drey sehr schön, und dem Menschen die Wahl wehe thut, versäumt er sich und kehrt leer zurück. Einer hatte schon zweymal von einer Jungfrau genommen, das drittemal sich verspätet; da mußte er Jahr und Tag bey ihnen bleiben, hatte aber genug zu essen und zu trinken und wurde liebevoll von den Jungfrauen bedient. [393] Von da an schlief er, so oft er auch kam, vor der Höhle ein, und versäumte damit die gebotene Zeit.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Eilftes Buch. Erde. 5. Burgen. 38. Hirschau. 38. Hirschau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E8A2-8