3.

Auf einer Mühle bey Erbendorf ging der Müller um. Befragt sagte er aus: »Ich bin verdammt, doch will ich meine Kinder retten. Ich muß so lange umgehen, bis ihr zurückstellt, was ich ungerecht an mich gezogen. Ich besaß eine Wiese und verrückte dem einen Nachbarn den Markstein, dem andern grub ich die Naab tiefer, damit das Wasser bey ihm das Erdreich wegriß und mir zuführte, so daß dieser um die Hälfte seiner[136] Wiese kam. Ich will ein Zeichen geben, wie weit ich vorrückte. Gebt dieses zurück, sonst werdet auch ihr verdammt. Mir ist nicht mehr zu helfen: aber ich werde doch vom Umgehen frey.« – Am andern Tage war die Wiese beschritten: die ausgebrannten Fußtritte gränzten das fremde Eigentum ab. – Wie nicht alle feurigen Männer Gränzverrücker, sind nicht alle Gränzverrücker Arme Seelen und der Erlösung fähig.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Zweyter Abschnitt. 1. Teufelsgeister. 15. Gränzverrücker. 3. [Auf einer Mühle bey Erbendorf ging der Müller um. Befragt sagte]. 3. [Auf einer Mühle bey Erbendorf ging der Müller um. Befragt sagte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E8BF-A