1.
Eine Wirthin hatte schlechte Mäßerey gegeben und ging nach ihrem Tode um, mit dem Rufe: »Hundert Daumen sind auch eine Maß!« – so daß Niemand mehr bleiben konnte.
Als man den Priester kommen ließ, verlangte der Geist zuerst unter die Stiege, wo die Gänse waren, dann in ein fürwitzig Weibets – die Dirn lauschte eben vor der Thüre der Beschwörung – in ein ungebundenes Faß, zuletzt in den Schmelberfleck, an welchem die Mägde immer vorbey mußten, und die Schmelchen auszureissen pflegten, um sich die Zähne zu striegeln, bey welcher Gelegenheit der Geist in den Mund hineingekommen wäre. Der Priester aber verbannte sie in das tode Meer. Da bat sie noch, ihr Abends um Gebetläuten glühende Schuhe unter die Thüre zu stellen, damit sie darin fortfahren könne. Zur selben Zeit sah man, wie sie die glühenden Schuhe anzog und in der Luft dahinflog. Tiefenbach.