6.

Ein Kindtaufzug war einmal auf dem Wege. Wie es um Velburg Sitte, hatte die Hebamme das Kind in einem Tuche über den Rücken gebunden.

Sie kamen nun an einen breiten Graben, über den sie springen mußten. Im Springen aber verlor die Amme unbewußt die kleine Last. Sie kehrten also wieder um und suchten, und fanden das Kind. Doch wie sie zur Kirche kamen und um das Kind nachsahen, lag im Tuche nichts als ein Stück Holz. Erschrocken gingen sie mit dem Pfarrer an den Graben zurück, legten den Holzklotz an die Stelle, wo sie ihn aufgenommen hatten, und der Pfarrer sprach seine Bannformel. Da kam das Kind wieder zum Vorschein. Bey der Taufe aber schrie es fürchterlich unter abscheulichem Verzerren des Gesichtes, und erst nach beendeter Taufe gelangte es zu voller Ruhe. Traunfeld.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Drittes Buch. Die Mutter und ihr Kind. 8. Auswechseln und Wechselbalg. 19.. 6. [Ein Kindtaufzug war einmal auf dem Wege. Wie es um Velburg Sitte]. 6. [Ein Kindtaufzug war einmal auf dem Wege. Wie es um Velburg Sitte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E8FB-F