§. 21. Das Abdanken.

1.

Wenn die Geschenke gegeben sind, kommt dasDanken, wozu der Brautführer auf einen Stuhl steigt, einen Spruch macht und alle Gäste namentlich erwähnt. Bey jedem Namensruf erschallt ein Tusch.

Der Brautführer ist aber ein Schelm und weiß bey jedem Gast, den er aufruft, etwas Drolliges aus dessen Leben oder sonst einen Witz anzubringen, der harmlos gegeben, ohne Bitterkeit mit heiterem Lachen aufgenommen wird. Daß auch der armen Seele, wenn sich alles freut, gedacht werden muß, versteht sich beym Oberpfälzer von selbst. Nach dem Danken wird ein Gebet gesprochen für die verstorbenen Verwandten des Paares und aller Gäste – Trauermusik bey lautloser Stille macht den Schluß. Falkenstein.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Zweites Buch. Die Braut. 21. Das Abdanken. 1. [Wenn die Geschenke gegeben sind, kommt das Danken, wozu der Brautführer]. 1. [Wenn die Geschenke gegeben sind, kommt das Danken, wozu der Brautführer]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E917-7