§. 23. Der Teufel muß grasen.

Der Teufel und St. Peter gingen über Land. Da kamen sie an zwey Flachsäcker; der eine war voll Unkraut, der andere frey davon. St. Petrus wollte dessen die Ursache wissen und sein Reisegefährte sagte: »Die Bäuerin, deren Leinfeld so rein steht, hat den Leinsamen durch die Wagennabe laufen lassen: daher muß ich statt ihrer das Unkraut jäten; die andere Bäuerin aber glaubt nicht daran, darum gedeiht ihr Flachs nicht.« Waldkirch.

Ein Geistlicher ging in den Feldern lustwandeln und sah auf einem Flachsacker den Teufel Flachs jäten. Befragt um den Grund, sagte dieser aus, daß er gezwungen sey, so zu thun, weil die Bäuerin vor dem Säen den Lein durch die Wagennabe habe laufen lassen. So ging der Geistliche und holte die Bäuerin und diese sah zu ihrem Schrecken, welchen Knecht sie[90] sich eingestellt, und ließ fortan von ihrem Aberglauben. Neuenhammer.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Erster Abschnitt. 2. Teufel. 23. Der Teufel muß grasen. 23. Der Teufel muß grasen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EAA0-9