7.

Bey einem Müller sprachen öfter Mühlknechte, die keinen Platz hatten, um Arbeit zu; so viele aber hineingingen, kam keiner mehr heraus, und allgemein hieß es, die Müllerin sey eine Hexe. Da kam auch einmal ein Mühlknappe, um Arbeit zu suchen; er war aber gewarnt worden, und als er schlafen ging, nahm er ein geweihtes Licht brennend zur Seite, einen Säbel zu Kopfhaupten. Wie es eilf Uhr schlug, sprangendrey Katzen, eine schwarze, eine graue, eine weiße, auf den Tisch. Eine sagte zur andern: »hau das Licht ab!« aber es konnte keine hinan, denn das Licht war geweiht. Da wollte die Weiße mit aller Gewalt hinhauen; der Knappe aber nahm seinen Säbel und schlug ihr die Pfote ab, worauf alle drey zum Fenster hinaus flüchteten. Des andern Morgens ging er zum Müller hinunter, der sich freute, ihn zu sehen, und dann hinausging, um bey der Müllerin Suppe für ihn zu bestellen. Doch [362] bald kehrte er mit den Worten zurück: »Ich weiß nicht, was die Frau hat; sie liegt noch im Bette und gibt mir keine Antwort.« »Das glaube ich wohl,« erwiederte der Knecht, »geh nur wieder hin zu ihr und schau unter das Bett!« Da that es der Müller, und die Müllerin hatte nur Eine Hand und das Bett war voll Blut. Neuburg.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 11. Die Katze. 8.. 7. [Bey einem Müller sprachen öfter Mühlknechte, die keinen Platz hatten]. 7. [Bey einem Müller sprachen öfter Mühlknechte, die keinen Platz hatten]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EB65-9