§. 16. Feurige Männer.

1.

Sie sind geisterhafte Wesen, schauen aus wie Menschen, sind gekleidet wie das Landvolk, und aus dem Munde schlägt ihnen das Feuer heraus, daß es ringsum glockenhell wird. Treffelstein.

Sie sind so groß, wie ein rechtschaffener Mann – Velburg – wie ein Zwerg – Roding – wie die Waldbäume – Falkenstein – und leuchten am ganzen Körper.

Anfangs klein wie ein Kerzenlicht, werden sie nach und nach großmächtig. Muschenried.

Ihr Rücken ist ausgehöhlt wie eine Mulde; aus der Höhlung bricht das Feuer. Velburg. Um Tiefenbach sehen sie aus wie zwey zusammengesetzte Metzgermulden – um Ebnat wie eine Backmulde. Theilweise tragen sie brennende Fackeln in der Hand. St. Kemnath.

[90] Sie zeigen sich bald einzeln, bald mehrere zusammen, und laufen gar häufig hin und wieder, mit und gegeneinander; so sie sich bewegen, fährt Feuer weg. Neukirchen B. – und stossen sie aufeinander, sprühen sie Feuer. Amberg. Wenn sie sich beuteln, fallen ganze Flanken Feuer ab. Muschenried.

Vorzüglich an heiligen Zeiten Spätherbste und Winter lassen sie sich sehen, Abends und Nachts, aber auch unter Tags, wenn sie beleidiget wurden – Waldmünchen – in Thalgründen, auf Wiesen und Feldern, selten auf Wegen und dann auf Kreuzwegen, in Hölzern, auf Mösern und am Wasser. Durch ein Dorf gehen sie nicht, immer um dasselbe herum.


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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. 1. [Sie sind geisterhafte Wesen, schauen aus wie Menschen, sind gekleidet]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EBDF-8