[61] 2.

Der Mond zieht Alles an sich, bringt Alles in Bewegung; im Mondlichte fallen die Decken vom Bette hinunter, die Geräthe laufen im Mondlichte krumm, wenden sich, farbige Geräthe verlieren die Farbe. Die Bäuerin such sich nur im Mondlichte Flöhe, denn diese gehen dem Scheine zu. Das Mondlicht macht überhaupt bleich: wenn es auf den Menschen im Bette scheint, wird er unruhig, auf etliche Tage bleich; es zieht den Geist zu sich empor und macht damit den Menschen zum Brettensteiger. Amberg.

Kinder, oft vom Monde beschienen, verlieren Zeit Lebens die rothe Farbe; selbst wenn es nur in Einer Nacht geschehen ist, tragen sie drey bis vier Tage die eine Wange bleich, die andere roth. So weit auch der Mond dem Kinde in den offenen Mund scheint, behält es ihn für einige Zeit offen. Neuenhammer.

Eine schwangere Frau soll sich vom Monde nicht bescheinen lassen, ihr Kind wird davon blöd, mondsüchtig. Auch soll sie ihm nicht in's Gesicht schauen: sonst lacht das Kind immer, wie es der Mond thut. Mondlicht bleicht das Garn auf der Bleiche mehr, als die Sonne. Leinwand bleicht in drey Mondnächten weisser als in drey Wochen am Tageslichte. Neuenhammer. Dagegen soll man im Mondschein nicht spinnen; solches Garn hält nicht; Spalt; Neuenhammer; denn dieses Licht wird entweiht, wenn es zur Arbeit benützt wird. Dazu diene nur Sonnenlicht.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Achtes Buch. Licht und Feuer. 1. Gestirne. 4. Mond. 2. [Der Mond zieht Alles an sich, bringt Alles in Bewegung; im Mondlichte]. 2. [Der Mond zieht Alles an sich, bringt Alles in Bewegung; im Mondlichte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EC4C-C