[100] §. 2. Wesen der Geister.

1.

Als die geschaffenen Engel in freyester Willensbestimmung aus Hochmut sich gegen ihren Gott und Schöpfer empörten, in offenen Aufruhr gegen ihn ausbrachen, wurden sie vom Himmel gestürzt und ihre Zahl ist so groß, daß, wenn man sie sehen könnte, Luft und Licht davon verfinstert würden.

Diejenigen von diesen gefallenen Engeln, welche den Plan der Empörung entworfen, fuhren zur Hölle, die ewig währt und sind nun die Teufel; die anderen aber, welche, von den bösen Rathgebern verführt, diesen leichtsinnig gefolgt sind, ohne zu wissen, um was es sich handelte, gelangten im Fallen zur Einsicht, daß ihre That gegen Gott gerichtet sey, bereuten und blieben hängen in der Luft, zwischen Himmel und Erde. So gestraft, aber nicht ewig verdammt, hoffen diese auf Erlösung, und bleiben, was sie sind, bis zum jüngsten Tage. Sie alle werden unter dem Namen Luftgeister vom Volke zusammengefaßt, theilen sich aber wieder in viele Klassen, wie feurige Männer, Landsknechte, Kaltenegger, Hoymänner, Hoyweibchen, Zwerge u.s.w., welche bald mehr bald minder böse erscheinen, je nachdem ihr Wille zu jener That mehr oder minder stark sich ausgeprägt hatte. So gehören die feurigen Männer, die Landsknechte, Kaltenegger, Hoyweibchen zu den besseren, die Hoymänner zu den schlimmeren Geistern. Bärnau. Ebnat. Neustadt.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Zweyter Abschnitt. 1. Teufelsgeister. 2. Wesen der Geister. 1. [Als die geschaffenen Engel in freyester Willensbestimmung aus Hochmut]. 1. [Als die geschaffenen Engel in freyester Willensbestimmung aus Hochmut]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-ED59-4