3.

Stirbt das Kind ohne Taufe, so trägt es die Hebamme auf den Kirchhof und begräbt es in der Ecke der unschuldigen Kinder ohne Priester.

Ein Bauer kam betrunken des Weges an dem unschuldigen Kirchhofe vorbei, es war Winterszeit; da[204] sagte er höhnend zu den Gräblein hin: »Kinderchen, ihr müßt hier frieren; wäret ihr mit mir gegangen, hättet ihr warm gehabt!« Da war er plötzlich von einem Schwarm kleiner Lichtchen umgeben, die immer um ihn herumhüpften. Erschrocken entfloh er mit Hinterlassung seines Mantels. Am Morgen aber lagen die Gräblein mit einer Menge kleiner Fetzchen vom Mantel, den die Kinder zerrissen hatten, bedeckt. Der Mann aber, ein Müller, starb nach drey Wochen. Spalt.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Drittes Buch. Die Mutter und ihr Kind. 9. Des Kindes Tod. 3. [Stirbt das Kind ohne Taufe, so trägt es die Hebamme auf den Kirchhof]. 3. [Stirbt das Kind ohne Taufe, so trägt es die Hebamme auf den Kirchhof]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EDE1-1