1320. Die Wiese mit dem Goldhügel bei Nürnberg.

Mündlich.


In der Nähe von Nürnberg ist eine große Wiese, in Mitte derselben ein kleiner Hügel von rothem Sande. Obwohl viele Fuhren davon alljährlich weggebracht wurden, ist doch der Sand niemals weniger geworden. Von diesem Hügel wird erzählt, es hätten einmal die Kinder dortselbst gespielt, da sei ein altes Männlein mit eisgrauem Barte hervorgetreten, das habe ihnen allerhand Zuckerbrot gegeben und sie durch eine Oeffnung in das Innere des Sandhügels geführt. Die Kinder seien furchtlos [305] gefolgt, weil der Alte gar freundlich ausgesehen; er habe aber kein Wörtlein gesprochen. In dem Hügel seien die Kleinen über große Haufen Goldes und Silbers und hellglänzender Edelsteine gestiegen. Bei jedem Haufen sei der Mann stehen geblieben und habe darauf hingedeutet. Darnach seien die Kinder von ihm wieder hinausgeführt worden, hätten auch zu Hause ihren Eltern Alles erzählt, die es nicht glauben wollen, bis sich beim Auskleiden in den Schuhen der Kleinen goldne Münzen gefunden. Nachmals sollen die Nürnberger Kinder zu Hauf an den Hügel gegangen sein, jedoch nie mehr das Männlein mit dem Barte gesehen haben.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1320. Die Wiese mit dem Goldhügel bei Nürnberg. 1320. Die Wiese mit dem Goldhügel bei Nürnberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F208-8