977. Der Kaiserzug auf der Karleburg.

Mündlich.


Es ruht kein Stein mehr auf dem andern, wo einst die stolze Karleburg prangte; nur eine kahle Wand erinnert noch daran, daß sich Kaiser Karl der Große bei seinen Mainfahrten hier aufhielt und seine Schätze verwahrte. Jedes Jahr in der schönen Vollmondnacht im Mai erhebt sich die zerstörte Burg aus der Erde und strahlt in alter Pracht. Dann kommt der Kaiser mit allen seinen Mannen den Main herabgefahren und in vollem Prunke geht der Kaiserzug mit der Mitternachtsglocke nach der alten Burg. Da sitzt nun der Kaiser auf seinem Throne, von seinem Hofstaate umgeben und hält Gericht über seine Vasallen. Doch wenn der Hahn kräht, bricht der Zug wieder auf, die Gestalten verschwinden, die Burg ist wieder versunken, und nur die kahle Wand bleibt stehen, ein trauriges Denkmal entschwundener Herrlichkeit.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 977. Der Kaiserzug auf der Karleburg. 977. Der Kaiserzug auf der Karleburg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F68C-B