[287] 1296. Der Teufelsstein am Kreuzberge bei Vilseck.

Mündlich.


An der Straße von Haselbach nach Vilseck liegt der Kreuzberg. Ueber denselben führt ein Fußpfad an einem gewaltigen, beinahe viereckigen Felsblocke vorüber, welcher eine Vertiefung in der Mitte und zwei krallenartige Eindrücke zu beiden Seiten zeigt. Die Sage erzählt, der Teufel habe sich heftig über den Kirchenbau zu Vilseck erzürnet und den Entschluß gefaßt, den bekannten, äußerst spitz zulaufenden Thurm der neuen Kirche mit einem Felsenstück in Trümmer zu schlagen. Als er nun weither einen gewaltigen Stein herbeigeschleppt, sei er an gemeldetem Kreuzberge einem Weiblein begegnet, das ein Bündel zerrissener Schuhe getragen. Der Teufel, schon ermüdet vom weiten Marsche, habe die Frau gefragt, ob es noch weit nach Vilseck wäre, worauf diese, die Absicht des Bösen erkennend, geantwortet, daß es wohl noch eine schöne Strecke sei, da sie auf dem Wege daher so viele Schuhe zerrissen habe. Auf diesen Bescheid habe der Teufel den Felsen unmuthig niedergeworfen, wo er noch heute liegt. Die Vertiefungen des Steines werden für Eindrücke der satanischen Krallen gehalten.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1296. Der Teufelsstein am Kreuzberge bei Vilseck. 1296. Der Teufelsstein am Kreuzberge bei Vilseck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F98F-B