[189] 1165. Die Schweppermannsburg zu Kunstein.

Mündlich.


Inmitten des von felsigen Anhöhen eingerahmten Kunsteiner Thales erbauten auf einem steilen Felsen die mächtigen Grafen von Lechsgemünd und Graisbach zu Schutz und Schirm ihrer Besitzungen eine Gränzveste, die in der Folge nach einem Ministerialen derselben Kunz, der Kunzstein genannt wurde, jetzt aber im Volke die Schweppermannsburg heißt. Es geht nämlich die Sage, daß unter den Besitzern dieser Veste auch Schweppermann, der berühmte Sieger in der Mühldorfer Schlacht, gewesen sei. Schon öfters habe man um Mitternacht die Burg erleuchtet gesehen und dann Waffengeklirre und großen Tumult wie Kriegslärm vernommen; da schreite dann Schweppermann geharnischt aus einer jetzt zugemauerten Thüre hervor, und ziehe zum gebrochenen Burgthore hinaus. So oft nun dieses geschehe, stehe dem Lande ein Krieg bevor. Noch sieht man mächtiges Quadergemäuer als Ueberrest grauer Vorzeit, aber seit dem letzten Franzosenkriege haben die Leute von dieser Erscheinung nichts mehr gesehen oder gehört.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1165. Die Schweppermannsburg zu Kunstein. 1165. Die Schweppermannsburg zu Kunstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-FB3B-8