1297. Wie das Kloster zu Speinshart entstanden.

Mündlich.


Die Umgegend von Speinshart war früher ein weiter Moorgrund, wie man noch heutiges Tages sieht. Nun verirrten sich einmal in dieser Gegend zwei adelige Fräulein im Walde. In ihrer Noth und Herzensangst flehten sie zu Gott um Hilfe und gelobten, wofern sie gerettet würden, ein schönes Kloster zu bauen. Darauf gelangten sie bald wieder auf den rechten Pfad und kamen wohlbehalten nach Hause. Sie wußten aber nicht, wo sie das Kloster erbauen sollten, wurden also Raths, einen Schimmel aus dem Stall in's Freie laufen zu lassen; wo der stehen bliebe, da sollte das Gotteshaus seine Stelle haben. Nun lief der Schimmel aus und blieb mitten im sumpfigen Moorgrund stehen. Das fanden [288] die Jungfrauen bedenklich und hielten es für gut, den Schimmel noch einmal hinaus laufen zu lassen. Also lief der Schimmel zum zweiten Male an denselben Ort. Und so geschah es sogar zum dritten Male. Nun hegten die Jungfrauen keinen Zweifel mehr, daß ihnen ein Wink von oben gegeben worden, ließen daher an gemeldetem Orte das Kloster Speinshart erbauen. So geht die Sage bis auf diese Tage.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1297. Wie das Kloster zu Speinshart entstanden. 1297. Wie das Kloster zu Speinshart entstanden. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-FC81-F