840. Der suchende Geist.

Von Rehlen. Vgl. Sagenb. I., 382.


Zu Deiningen schmausen die Templer im Thurm,
Da sind sie sicher vor Regen und Sturm;
Da sind sie sicher vor Raub und Mord,
Der ihnen dräuet von allem Ort.
Sie sitzen beisammen beim frohen Mahl;
Vom Weine duftet der goldne Pokal.
Sie haben getrunken bis Mitternacht,
Der trauteste Diener bei ihnen wacht.
Nun schlafen sie ruhig nach fröhlichem Mahl,
Da fasset der Diener den blinkenden Stahl.
Das Gold und das Silber das leitet den Arm,
Wie fluthet das Blut aus den Herzen so warm.
Und als nun geflossen das edle Blut,
So suchte der Mörder nach ihrem Gut.
[362]
Seit ist vergangen manch' hundert Jahr,
Das Gut ist zu finden noch immerdar.
Die Kammer gebrochen, zerbrochen der Schrein,
Noch suchet der Diener beim Mondenschein!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Zweiter Band. 840. Der suchende Geist. 840. Der suchende Geist. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-FDFF-6