An Lucia
Ein Maienkäferlein
Mit bräunlichrothen Flügelein
Schwamm in Frühlingsluft
Und sumst' im Blüthenduft.
Da kam ein graulicher Spatz
Und pickte das arme Käferlein
Siegschreiend zu Tode.
Lucia, so webtest du einmal
In des Frühlings Wollüsten;
Und Kirschenblüthe tanzt'
Auf deinen wallenden Brüsten;
Aber dein Räuber Cleon
Raubte dir die Unschuld:
Hohnlachend spottet er deiner,
Die Maienblümlein hangen verwelkt
An deinem Busen,
Den heiße Seufzer heben,
Und ach! der Frühling ist nun für dich
Auf ewig! (stirb nur, Lucia!)
Todt! – todt! – todt!