Morgenlied eines Handwerksmanns
Großer Gott, mit diesem Morgen
Tret' ich vor dein Angesicht;
Denn du kennst ja meine Sorgen
Und mein Lied verschmähst du nicht.
Deine Sonnenblicke dringen
Auch in meine Werkstatt ein.
Sollte dir mein Beten, Singen,
Vater, nicht gefällig sein?
Ja du hörst es, was ich bete
Und du segnest meinen Fleiß,
Siehst hier meine Arbeitsstätte
Stets benetzt von meinem Schweiß.
Gerne eil' ich zum Geschäfte,
Arbeit ist der Menschen Pflicht,
Gib nur meinen Armen Kräfte,
Wisch den Schweiß vom Angesicht.
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Alle Lasten, die ich trage,
Guter Gott, die kennst du ja;
Mit dem ersten Morgenschlage
Steh' ich betend vor dir da.
Schütze meine kleine Hütte
Und erhalte dir zum Preis
Ordnung, Einfalt in der Sitte,
Redlichkeit, Geduld und Fleiß.
Kinder hast du mir gegeben,
Ach, so zeige mir die Bahn,
Wo ich sie zu diesem Leben
Und zum Himmel ziehen kann.
Ruh' ich einst im Erdenschooße
Und mein Geist fliegt himmelan,
O so bricht ja dort der große
Ew'ge Feierabend an.